Alte katholische Pfarrkirche Houverath

Am ursprünglichen Siedlungsschwerpunkt des Dorfes in der Talaue des Sahrbaches bzw. Houverather Baches, auf 325 m N.N., liegt die ehemalige Pfarrkirche Houveraths. Zu Beginn des 14. Jh. findet sie erstmals Erwähnung im liber Valoris (Oediger, III, 46), einem Abgabenverzeichnis aller Pfarrgemeinden im Erzbistum Köln. Die Kirche ist ein dreischiffiger, verputzter Bruchsteinbau mit Vorhalle, Dachreiter und viereckigem Chor. Ihr vermutlich aus dem 12. Jh. stammender, einschiffiger romanischer Kernbau wurde im 15. Jh. zur dreischiffigen Halle umgebaut. Aus dieser Zeit (1495) stammt auch die noch von ehemals 3 Glocken verbliebene letzte Glocke, gegossen von Clais Richar.

Alte katholische Pfarrkirche Houverath. Foto: Hans-Günther Hamann

Aufgrund ihrer Lage war die Kirche permanent Wasserschäden ausgesetzt. Im Jahr 1764 wurde sie erstmals restauriert und nach Westen verlängert. Ursprünglich sind die spitzbögigen Fenster. 1860 wurde der Bodenbelag erneuert und höher gelegt. Im 1. Weltkrieg kam es zu Beschädigungen, die 1935 grundlegend behoben wurden. In den 1970er Jahren erfolgten weitere Restaurierungsarbeiten. Die Kirche samt historischem Friedhof ist von einer hohen langen Stützmauer umfasst. Die alte Kirche ist ein Kulturgut mit altem Linden-Baumbestand. Sie wird als Toten-/Aufbewahrungshalle benutzt.

 Pfarrkirche St. Thomas Houverath, / „Eifeldom“

Die Geschichte der Houverather Pfarrkirche St. Thomas beginnt am 5. März 1906. Pfarrer Josef Errens stellte damals an das Generalvikariat in Köln den Antrag, einen Kirchenbaufonds zu gründen. Sein Nachfolger Alois Ferdinand Küppers nahm den Plan des Vorgängers auf und bat in einem Schreiben vom 13. Juni 1910, den Bau einer neuen Kirche zu geneh­migen. Der 1. Spatentich zum Bau der neuen Pfarrkirche mit örtlichem Gestein (Grauwacke = Sand- bzw. Tonstein) erfolgte am 10. April 1913, die Einsegnung geschah bereits acht Monate später.

Neu Pfarrkirche Houverath um1913. Postkarte, zur Verfügung gestellt von Leni Zimmer

Die Pläne entwarf der Bonner Architekt Jakob Stumph (1875–1936), der Bau wurde von der Firma Abel aus Neuenahr errichtet. Die alte Kirche im Tal war viel zu klein geworden. Die Finanzierung des Kirchenbaues wurde zu über 90% aus dem persönlichen Engagement der Gemeinde gestemmt. Die auf einem kreuzförmigen Grundriss in neuromanischen Formen erbaute Kirche mit ihren Außenmaßen von etwa 36 m Länge, 15 m Breite und einer Turmhöhe von 36 m wird seit jeher im Volksmund als „Eifeldom“ bezeichnet.

Die im Jahr 2016 begonnenen großangelegten Restaurierungsmaßnahmen des Baues wurden in 2017 abgeschlossen.

Braunes Langohr

Fledermäusen wird auch bei uns das Leben schwer gemacht, da ihr Lebensraum immer mehr eingeschränkt wird. Fledermausarten, die für ihre Wochenstuben Gebäude bevorzugen, werden bei Renovierungsarbeiten vertrieben und später durch die aufgetragenen Holzschutzmittel vergiftet. Zudem entfallen geeignete Unterkünfte, da wegen Wärmedämmung immer mehr Häuser hermetisch isoliert werden. Waldfledermäuse, die für die Jungenaufzucht auf Baumhöhlen angewiesen sind, finden immer seltener alte, hohle Bäume. Der dramatische Rückgang der Insekten entzieht den Fledermäusen zudem ihre Nahrungsgrundlage.

Braunes Langohr (Plecotus auritus). Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Martin Koch, Bonner Arbeitskreis für Fledermausschutz (BAFF).

In den Dörfern des Thürne-Gebiets sind die kleinen Zwergfledermäuse (Pipistrellus pipistrellus) noch relativ häufig anzutreffen. Es gibt noch einige schöne Fachwerkhäuser, die Unterschlupfmöglichkeiten bieten. Auch das braune Langohr (Plecotus auritus), eigentlich eine Waldfledermaus, kann neben Baumhöhlen alte Gebäude nutzen.

 

Quellen:

Schmitz-Ehmke, Ruth, Stadt Bad Münstereifel (Bau und Kunstdenkmäler Nordrhein-Westfalen I Rheinland 9.1: Bau und Kunstdenkmäler des Kreises Euskirchen ), Berlin 1985

100 Jahre Pfarrkirche St. Thomas in Houverath, W. Herborn und E. Schäfer, Houverath 2013