Sahrbach (Houverather Bach)

Die Landschaft um Bad Münstereifel-Houverath ist geprägt von Berg und Tal. Gefühlt trifft man beim Wandern nach jeder Kurve auf einen Siefen (schmale, feuchte Kerbtäler mit Quellbächen) , der mal mehr, mal weniger Wasser führt und jeweils einen anderen Namen trägt. Das Hauptgewässer im Thürnegebiet ist der Sahrbach.

Houverather Bach mit Weide und Erle. Foto: Katharina Schmidt-Loske, 07.06.2015

Er entspringt als Winkelbach im Flamersheimer Wald. Die Quelle liegt nördlich von Scheuren auf ei­ner Höhe von etwa 384 m über N.N. Über ca. drei Kilometer wird der Sahrbach als Houverather Bach bezeichnet und durchfließt das Naturschutzgebiet „Houverather Bach mit Nebenbächen“.

Siefen bei Houverath. Foto: Heinrich Dibbern, 04.09.2016

Um die Orte Maulbach, Scheuren, Lanzerath und Limbach gibt es fünf Zuflüsse in den Sahrbach. Nach 15,3 km mündet der Sahrbach bei Kreuzberg in die Ahr, einem linksrheinischen Nebenfluss des Rheins.

Arteser

An vielen Stellen im Gebiet finden sich auch an höher gelegenen Orten vor allem im Frühjahr Ver­nässsungsstellen oder kleine Tümpel. Teilweise haben sich sogar Ansätze von Flachmooren gebildet. Ebenfalls im Frühjahr, – im allgemeinen sind zu dieser Zeit die höchsten Grundwasserstände zu ver­zeichnen –, kann man an einigen Wegstellen um Houverath auch direkte Wasseraustritte aus dem Boden erkennen, die man auch als Arteser bezeichnet oder auch von artesischen Verhältnissen spricht (der Druckwasserspiegel liegt oberhalb der Geländekante). Diese periodischen Phänomene haben meist nichts mit den deutlich tiefer gelegenen Bächen zu tun, sie deuten auf hydraulische Ver­bindungen zu Grundwasserleitern höher gelegener Bereiche im Umland hin. Diese besonderen Ver­hältnisse haben u.a. zur Ausbildung spezieller lokaler Biotope geführt.

Arteser. Foto: Katharina Schmidt-Loske, 06.09.2014
Arteser. Foto: Katharina Schmidt-Loske, 06.09.2014

Schillerfalter

Anfang bis Mitte Juli erscheinen an Espenbeständen und Salweiden entlang des Houverather Bachs zwei Schillerfalter-Arten. Der Große Schillerfalter (Apatura iris) und der Kleine Schillerfalter (Apatura ilia). Bei schwülwarmem Wetter jagen die großen Falter um die Baumwipfel der Weidenbäume des luftfeuchten Bachtals. Einen Falter am Boden beim Saugen von Mineralien anzutreffen, - wie auf die­sem Foto zu sehen -, ist eher ein Glücksfall. Die Männchen haben eine schwarzbraune Oberseite, die bei entsprechendem Lichteinfallswinkel mit einem violettblauen „Schiller“ versehen ist. Daher der Name. Dieser basiert auf Strukturfarben, also durch Beugung oder Streuung von Licht auf der spezifi­schen Oberfläche der Flügel.

Großer Schillerfalter

Der große Schillerfalter fliegt von Mitte Juni bis Mitte August. Der große Falter turnt bei Mittagshitze um die hohen Baumwipfel der Silberweiden, die streckenweise am Ufer des Houverather Bachs wachsen. Mit Glück lassen sich Falter am Boden entdecken, wenn sie mit dem Rüssel an einer Pfütze Mineralien aufsaugen.

Großer Schillerfalter (Männchen). Foto: Katharina Schmidt-Loske, 02.07.2016

Kleiner Schillerfalter

Wie der ‚Große Schillerfalter‘ hat der ‚Kleine Schillerfalter‘ auf der Flügeloberseite schillernde Struk­turfarben. Auf der Oberseite der Vorderflügel trägt diese Art am Rand einen gut sichtbaren roten Ring, der dem ‚Großen Schillerfalter‘ fehlt. Beide leben an denselben Standorten.

Kleiner Schillerfalter. Foto: Katharina Schmidt-Loske,07.07.2014