Houverather Bach

Die Landschaft  im Thürnegebiet ist geprägt von Berg und Tal. Gefühlt trifft man beim Wandern nach jeder Kurve auf einen „Siefen“ (von Quellwasser oder dauernder Nässe durchzogenes sumpfartiges Gelände), der mal mehr, mal weniger Wasser führt und jeweils einen anderen Namen trägt. Das Hauptgewässer im Thürnegebiet ist der Houverather Bach, der einen Teil des Sahrbaches bildet.

Houverather Bach bei Hochwasser. Foto: Katharina Schmidt-Loske, 04.06.2016

Der Houverather Bach wird gespeist vom Geißenbach (Quellbereich beim Dicke Tönnes) und dem Winkelbach (Quellbereich nördlich Scheuren im Flamersheimer Wald) und durchfließt für ca. 3 km das Naturschutzgebiet „Houverather Bach mit Nebenbächen“. Um die Orte Maulbach, Scheuren, Lan­zerath und Limbach gibt es fünf kleinere Zuflüsse in den Houverather Bach. Bedingt durch das starke Relief tritt bei stärkeren Niederschlägen der Bach schnell über seine Ufer und überschwemmt dann Teile der Wiesen.

In früheren Zeiten war der Bachverlauf durch viele Schleifen geprägt, so dass der Abfluss des Wassers einerseits deutlich verzögert erfolgte, andererseits aber auch größere Flächen überflutete. Trotz die­ser Verkleinerung der Überflutungsflächen ist der Houverather Bach mit seinen Nebenbächen auf­grund seiner Funktion als regional bedeutsame Biotopverbundfläche heute Naturschutzgebiet.

Vergleich des früheren Bachverlaufes mit dem Heutigen. Obere Karte: Ausschnitt aus Karte 110, Tranchot und v. Müffling, 1803-1820 (verändert); Untere Karte: OpenStreetMap contributors (www.openstreetmap.org/copyright. Montage: Heinrich Dibbern

Der Mensch hat erst relativ spät den natürlichen Bachverlauf verändert: Die teilweise Begradigung des Bachlaufes zwischen Houverath und Scheuren muss nach 1850 erfolgt sein (siehe Vergleich der Karten von 1850 und der Gegenwart), in diesem Zeitraum begann man auch mit der Begradigung des Rheinverlaufes. In der Summe führen die Begradigungen der Bäche gekoppelt mit dem Verlust der Überflutungsflächen zu häufigeren Hochwässern in den größeren Flüssen, die im Rahmen der Klima­veränderungen zudem zukünftig häufiger auftreten werden.

Wasserführung des Houverather Baches bei Hochwasser. Foto: Katharina Schmidt-Loske, 04.06.2016

Südlich des Thürnegebietes wird der Houverather Bach ab der Einmündung des Wormsbaches auch sprachlich zum Sahrbach. Nach 15,3 km mündet der Sahrbach schließlich bei Kreuzberg in die Ahr, einem linksrheinischen Nebenfluss des Rheins.

Feuersalamander

Wer einen Feuersalamander zum Nachbarn hat, wohnt am Waldrand und hat meist ein Fließgewäs­ser mit Kolken (Strudellöcher) und hoher Wassergüte in seiner Nähe. Die Tiere brauchen ein Winter­quartier, ein Laichquartier und einen Lebensraum, in dem sie nach Nahrung suchen. Im Herbst kann es auch vorkommen, dass man sie in Häusern antrifft. Sie sind nachtak­tiv und haben in kühlen und feuchten Laubwäldern ihren bevorzugten Lebensraum. Feuersalamander sind selten, im Thürnegebiet gibt es mindestens ein Vorkommen.

Feuersalamander. Foto: Klaus Schröder