Houverather Bach
Die Landschaft im Thürnegebiet ist geprägt von Berg und Tal. Gefühlt trifft man beim Wandern nach jeder Kurve auf einen „Siefen“ (von Quellwasser oder dauernder Nässe durchzogenes sumpfartiges Gelände), der mal mehr, mal weniger Wasser führt und jeweils einen anderen Namen trägt. Das Hauptgewässer im Thürnegebiet ist der Houverather Bach, der einen Teil des Sahrbaches bildet.
Der Houverather Bach wird gespeist vom Geißenbach (Quellbereich beim Dicke Tönnes) und dem Winkelbach (Quellbereich nördlich Scheuren im Flamersheimer Wald) und durchfließt für ca. 3 km das Naturschutzgebiet „Houverather Bach mit Nebenbächen“. Um die Orte Maulbach, Scheuren, Lanzerath und Limbach gibt es fünf kleinere Zuflüsse in den Houverather Bach. Bedingt durch das starke Relief tritt bei stärkeren Niederschlägen der Bach schnell über seine Ufer und überschwemmt dann Teile der Wiesen.
In früheren Zeiten war der Bachverlauf durch viele Schleifen geprägt, so dass der Abfluss des Wassers einerseits deutlich verzögert erfolgte, andererseits aber auch größere Flächen überflutete. Trotz dieser Verkleinerung der Überflutungsflächen ist der Houverather Bach mit seinen Nebenbächen aufgrund seiner Funktion als regional bedeutsame Biotopverbundfläche heute Naturschutzgebiet.
Der Mensch hat erst relativ spät den natürlichen Bachverlauf verändert: Die teilweise Begradigung des Bachlaufes zwischen Houverath und Scheuren muss nach 1850 erfolgt sein (siehe Vergleich der Karten von 1850 und der Gegenwart), in diesem Zeitraum begann man auch mit der Begradigung des Rheinverlaufes. In der Summe führen die Begradigungen der Bäche gekoppelt mit dem Verlust der Überflutungsflächen zu häufigeren Hochwässern in den größeren Flüssen, die im Rahmen der Klimaveränderungen zudem zukünftig häufiger auftreten werden.
Südlich des Thürnegebietes wird der Houverather Bach ab der Einmündung des Wormsbaches auch sprachlich zum Sahrbach. Nach 15,3 km mündet der Sahrbach schließlich bei Kreuzberg in die Ahr, einem linksrheinischen Nebenfluss des Rheins.
Feuersalamander
Wer einen Feuersalamander zum Nachbarn hat, wohnt am Waldrand und hat meist ein Fließgewässer mit Kolken (Strudellöcher) und hoher Wassergüte in seiner Nähe. Die Tiere brauchen ein Winterquartier, ein Laichquartier und einen Lebensraum, in dem sie nach Nahrung suchen. Im Herbst kann es auch vorkommen, dass man sie in Häusern antrifft. Sie sind nachtaktiv und haben in kühlen und feuchten Laubwäldern ihren bevorzugten Lebensraum. Feuersalamander sind selten, im Thürnegebiet gibt es mindestens ein Vorkommen.