Streuobstwiesen, C-Falter

Überall in unserem Höhengebiet gibt es Streuobstwiesen. An der historischen Brücke zwischen Scheuren und Houverath gibt es eine sehr schöne Streuobst-Allee mit sehr alten, hohen Apfelbäumen. Streuobst in Alleeform ist eher eine Seltenheit und hier als Beispiel einer besonders schönen Allee zu betrachten.

 

Hochstammobstbaumallee zwischen Scheuren und Houverath. Foto: Katharina Schmidt-Loske, 29.08.2013

Streuobstbäume sind Hochstämme, deren Krone in der Regel bei ca. 1,80 Metern beginnt. Streuobst war für den Wintervorrat früher sehr wichtig. Es ging nicht nur um frisches Obst, das lagerfähig war, sondern sehr viel auch um Dörrobst oder Obst zum Einwecken und für Marmelade oder Mus. An Obstsorten gab es Äpfel, Birnen, Pflaumen, Süß- und Sauerkirschen, hin und wieder auch Mirabellen. Nicht alles, was man heute noch auf den Wiesen findet, schmeckt daher.

Leider gibt es hier im Thürnegebiet nur noch wenige Streuobstwiesen und sie befinden sich meist im Abgangsstadium (sie sind buchstäblich „auf dem absteigenden Ast“). Sie sind überaltert, viele Jahre hat sich niemand mehr um sie gekümmert. Das heißt, sie sind alt und die Bäume sind nicht geschnitten und gepflegt worden. Die meisten Bäume werden auch nicht mehr geerntet; dies zur Freude von Vieh, Wildtieren und Vögeln. Was von denen nicht gefressen wird, verrottet auf dem Baum.

Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Kulturlandschaften, die es gibt. Abgesehen davon, dass das Vieh auf den Weiden im Sommer immer einen Schattenplatz findet, gibt es hier viele seltene Pflanzen und Tiere. Besonders Vögel halten sich hier gerne auf, z.B. Spechte, Kleiber, Kernbeißer, Heckenbraunellen und andere. Durch die vielen Höhlen in den Bäumen sind sie auch ein beliebter Brutort, der ansonsten rar ist. Auch Siebenschläfer und Fledermäuse haben dort ihr Zuhause.

Einzelne engagierte Bürger haben in den letzten Jahren neue Streuobstwiesen angelegt, so auch zu sehen auf dem Weg von Scheuren nach Maulbach.

 C- Falter

Wie etwa Zitronenfalter und Aurorafalter gehört der C-Falter im März zu den ersten Arten, die am Waldrand angetroffen werden können. Der Falter überwintert. Seinen Namen erhielt der Schmetterling wegen seiner silbrigen, C-artigen Zeichnung auf der Oberseits der dunklen Hinterflügel. Schon aus der Ferne betrachtet ist der orange Falter, wenn er sitzt, an den Flügelrändern mit zackenartigen Ausbuchtungen zu erkennen. Falter der Herbstgeneration sind nicht selten an Fallobst zu finden, wo sie mineralstoffreichen Saft aufsaugen.

C-Falter. Foto: Katharina Schmidt-Loske, 23.09.2013