Feuchtwiesen

Feucht- oder Nasswiesen sind von Natur aus nährstoffreiche Standorte im Überschwemmungsbe­reich von Fließgewässern. Sie werden traditionell als Grünland genutzt. Typische Pflanzenarten sind Sumpfschafgarbe, Mädesüß, Rohrglanzgras, Sumpfdotterblume und Binsen. Unter günstigen Bedingungen und zur passenden Jahreszeit sind Grasfrosch und Ringelnatter in diesem Lebensraum anzutreffen. Durch das Röhricht turnt der Zaunkönig; sind menschlichen Störungen gering, findet sich auch die Rohrammer ein.

Nasse Wiese u.a. mit Wiesenknopf. Foto: Katharina Schmidt-Loske

Maculinea

Mitunter sind es die ganz kleinen Dinge, die man leicht übersieht, nicht wahrnimmt oder vielleicht gar nicht kennt. Eines davon ist quasi das „Wappentier“ des Thürne-Vereins, der Dunkle Ameisen­bläuling. Die Ameisenbläulinge zählen zu den interessantesten, aber leider auch zu den gefähr­detsten Tagfaltern Europas. Sie sind in Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie als streng ge­schützte Art aufgeführt.

Großer Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Foto: Katharina Schmidt-Loske, 12.07.2015

Wiesenknopf-Ameisenbläulinge haben - zumindest aus unserer Sicht - ein recht kompliziertes Leben. Als Raupe ernähren sie sich ausschließlich vom Großen Wiesenknopf. In der markanten roten Blüte des Wiesenknopfes fressen die Raupen sich rund und satt, müssen sich dabei dreimal häuten, um sich schließlich an einem langen Faden auf den Boden herabzulassen.

Dort ist dann der Dunkle Ameisenbläuling auf die Ameisenart Myrmica rubra (Rote Knotenameise) angewiesen. Die Ameisen werden getäuscht, sie halten die Raupe für eigene Brut und schleppen sie in den Ameisenbau, die Bläulingslarve lebt dort bis zu 22 Monaten; aus Ameisensicht als Parasit, denn sie ernähren sich räuberisch von der Ameisenbrut. Danach Verpuppung und im Juli / August  beginnt ein neuer Lebenszyklus. Fehlt auch nur ein einziger Baustein in der Kette, Wiesenknopf oder Knotenameise, so kann der Bläuling nicht existieren.