Hypokaustenstein aus der Römerzeit

Dass die in Bonn [Bonna], in der Provinz Germania inferior (Niedergermanien) stationierte „Legion 1 Minerva“ auf klar vorgegebenen Wegen das Bad Münstereifeler Höhengebiet durchquerte, darauf weist ein gut erhaltener, nahezu quadratischer Ziegelstein mit dem Stempel einer Militärziegelei hin. Mit dem Legionsstempel „LEG[IO] 1 M[INERVIA] P[IA] F[IDELIS]“ war nur jeder tausendste Ziegel versehen. Daher ist es ein Sonderfunktionsstein oder auch Hypokaustenstein. Die Kombination der Worte wurde erst nach Ermordung des römischen Kaisers Domitian ( gest. 96 n. Chr.) in die Ziegel gestanzt. Unter seinem Kommando war 82 n. Chr. die „Legio 1 Minerva“ für seinen Feldzug gegen die Chatten aufgestellt worden.

Hypokaustenstein. Foto: Rainer Hilberath, 24.09.2016

Ziegel dieser Art wurden zwischen 89 und 276 n. Chr. verwendet.

Überreste der Pflasterung der Römerstraße. Foto: Heinrich Dibbern,09.04.2016

Die Römerstrasse vom Michelsberg nach Bonn liegt in der Nähe des Fundortes. Der Ziegelstein könnte auf eine Mutatio/Strassenstation hinweisen.

Alter Zufahrtsweg nach Houverath, gut am gelegten Weg zu erkennen. Foto: Katharina Schmidt-Loske

Der genaue Straßenverlauf zur Römerzeit ist wissenschaftlich für unser Thürnegebiet nicht belegt. Aus einer wissenschaftlichen Arbeit, die aus den 1930er Jahren stammt, ergibt sich jedoch, dass die Römerstraße von Bonn in Richtung Michelsberg, Jünkerath und weiter nach Trier in Scheuren, dort wo seit 1786 die Scheurener Kapelle steht, rechtwinklig abbog. Die ursprüngliche Römerstraße kann also auch wenige hundert Meter mehr in Richtung Houverath oder vielleicht auch in östlicher Richtung, dort wo sich heute die Straße nach Bad Münstereifel befindet, verlaufen sein.

Vor ca. 2000 Jahren waren die Militärstraßen von größter Bedeutung. An strategisch wichtigen Stellen wurden befestigte Städte (Kolonien) angelegt, die mit Straßen verbunden wurden. Straßen, die vielerorts heute noch existieren oder deren Verlauf die Grundlage für heutige moderne Straßen sind.

Die Wiesenlandschaft links und rechts des Weges könnte durchaus schon zur Römerzeit entstanden sein. Die Römer kannten die Sense und auch die Heuwerbung. Für die Kalkbrennerei in Arloff wurden sehr große Mengen an Brennholz benötigt. Hierbei wurden Maultiere bzw. Maulesel eingesetzt, die bei schwerer Arbeit auch im Winter mit Heu versorgt werden mussten. Ob die Gewinnung von Heu bis Scheuren und Houverath reichte, ist nicht bekannt.

Quellen: Johann Herkendell – Bad Münstereifel und seine Wälder Band I

Peter Conolly – Die römische Armee

 Schwarzkehlchen

Das Schwarzkehlchen ist ein kleiner, untersetzter Vogel. Das Männchen trägt mit weißer Halsbinde, schwarzem Kopf und oranger Unterseite ein unverkennbares Farbmuster. Beim Weibchen ist die Oberseite braun gestreift, die Unterseite rötlichbraun. Gerne sitzt der Singvogel exponiert auf Büchen, Drähten und Pfählen.

Schwarzkehlchen. Foto: Katharina Schmidt-Loske, 11.07.2015